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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ein junger Mensch kauert am Boden, den Kopf in den Händen vergraben. Sichtbar wird: da ist jemand am Ende. Er scheint verzweifelt und weiß gerade nicht, wie es weitergehen soll. Niedergeschlagen. Am Boden zerstört. Nichts geht mehr. Am Limit.

So empfinden Menschen auch und gerade in diesen Zeiten.

Kennen Sie auch dieses Gefühl?

Am Limit zu sein, weil überfordert und von zu hohen Erwartungen geplagt, weil Zwänge und Druck zu groß erscheinen, weil Beschränkungen Freiheit und Lebenslust vermindern und mangelnder Erfolg fehlt. Oder es sind die Aufgaben zu groß, die einen an die Grenze des Leistbaren oder darüber hinaus bringen. Am Limit oder schon darüber - so empfinden Menschen in Krisensituationen.

Am Limit - das ist für viele eine Erfahrung, die sie überhaupt nicht brauchen und andere suchen sie gerade. Sie gehen ganz bewusst an’s Limit, um eigene Grenzen auszutesten und an ihnen zu wachsen.

Wer ungewollt ans Limit gehen muss, braucht Ausgleich und Balance, um nicht an der Grenze und an der Belastung zu scheitern. Ans Limit gehen verlangt von allen höchste Kraft und Anstrengung. Es braucht aber auch Entlastung oder zumindest das Gefühl davon.

Als Jesus merkt, dass seine Jünger an ihrem Limit angekommen sind, lädt er sie ein, innezuhalten, zu essen und sich und sich der eigenen Grenzen bewusst zu werden. Mit Gott können Menschen Mauern überspringen. Es ist einen Versuch wert. Ob bei einer Tasse Kaffee zum Entspannen oder bei einem kleinen Spaziergang durch die Natur - wir können loslassen und Gott unsere Grenzen hinhalten, damit er uns trägt, wenn wir am Limit aushalten und standhalten müssen. Wir können mit ihm wachsen und reifen. Und falls wir über unser Limit gehen müssen, ist er auch noch der „Ich bin da“.

Ich habe Respekt und volle Hochachtung vor allen, die momentan oder schon lange an’s und am Limit gehen - für sich selbst und den Nächsten.

Ich wünsche allen Gottes reichen Segen und seine Kraft, die leben lässt am Limit oder darüber hinaus. Gott ist ein Gott des Lebens - auch am Limit. Darauf dürfen wir bauen.

Bernd Wagenhäuser

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