Liebe Leserin, lieber Leser,
Es wäre manchmal richtig genial, die Zeit in Händen zu halten, einfach festzuhalten, was sich gerade so schön und wunderbar anfühlt. Da fallen mir Zeiten des Glücks und purer Freude. Manchmal sind es auch nur Momente.
In meiner Hand kann ich manchmal das Schöne und Wertvolle halten und auch im Herzen, aber die Zeit nicht. Sekunde um Sekunde geht der Zeiger der Uhr weiter.
Manchmal habe ich das Gefühl, die Zeit verrinnt in den Händen und manchmal kommt mir es vor wie eine Ewigkeit. Je nachdem was ich erlebe und wie sich das Leben gerade anfühlt, möchte ich die Zeit anhalten oder sie soll schneller vergehen.
Zweimal im Jahr verändert sich eine Stunde Zeit ganz gewaltig. Da bekommen wir eine Stunde geschenkt oder genommen. Zeitumstellung heißt das Zauberwort und sorgt jetzt im Oktober für eine Stunde mehr Schlaf, mehr Zeit mit Freunden zu feiern oder einen Film zu schauen.
Beim genauen Hinsehen wird mir natürlich nichts gegeben oder genommen. Ich kann trotzdem sieben Stunden schlafen, fünf Stunden Party feiern oder … . Ein kurzer Wechsel und alles ist vorbei. Die Uhr wird umgestellt - nichts mehr und nichts weniger.
Eine Stunde bekommen oder eine Stunde genommen, hat nichts mit Zeit zu tun. Ich habe Zeit zur Versöhnung oder ich nehme sie mir nicht. Ich genieße den Augenblick oder denke nur an das Morgen. Ich liebe diesen Moment oder schaue nur zurück. Wir messen die Zeit und können sagen, wie viel davon schon hinter uns liegt. Leben geschieht hier und jetzt.
„Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde, heute wird getan oder auch vertan, worauf es ankommt, wenn er kommt,“ heißt es in einem geistlichen Lied oder auch „Meine Zeit steht in deinen Händen, nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir“.
Meine Zeit und ich sind getragen und gehalten in Gott. Ich muss das Meine dazu tun. Das Buch des Lebens ist voller Wünsche und Hoffnungen, Träumen und voller Sehnsucht. Davon kann ich mir einiges erfüllen. Das meiste bekomme ich geschenkt. Alles hat seine Zeit! Verschenke sie!
Bernd Wagenhäuser
