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handansicht by Christiane Raabe pfarrbriefservice

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

Sie sind die ersten und für viele auch über verschiedene Lebensphasen hinweg die wichtigsten Bezugspersonen: Die Eltern. Sie sind diejenigen, die uns ins Leben hineingeholfen haben, Geborgenheit schenkten, noch bevor wir als kleines Kind überhaupt etwas bewusst tun konnten. Sie sind die, die nach bestem Wissen und Gewissen alles dafür geben oder gegeben haben, ein liebevolles Umfeld zu schaffen, in dem sich der Nachwuchs entfalten, seine Fähigkeiten entdecken und zu einem selbstbewussten Menschen werden kann, der mit beiden Füßen fest im Leben steht. Eltern sind die, mit denen man sich als Teenager mitunter erbittert streitet und doch immer weiß: Egal in welchem Alter, egal was ist, sie sind für einen da. Mit einem guten Rat, mit Liebe, ja oft mit bedingungsloser Liebe, wie sie eben nur zwischen Eltern und ihren Kindern vorkommt.

Nicht umsonst kennt der jährliche Festkalender zwei Tage, die den beiden in besonderer Weise gewidmet sind: Der Mutter- und Vatertag. Die Kleinsten strengen sich im Kindergarten besonders mit ihren Bastelkünsten an, um mit ihrem Gruß zu zeigen: "Mama, du bist die Beste, schön, dass es dich gibt.. Papa, ich hab dich lieb!“. Und auch die groß gewordenen Kinder lassen sich gerne noch was für ihre Eltern einfallen. Hört man sich mal um, ist "Vatertag" vielen geläufiger als "Christi Himmelfahrt" und der Familienausflug bzw. die fröhliche Bollerwagentour mindestens genauso fest mit dem Tag verbunden wie Kirche und Prozession für die, die auch Christi Himmelfahrt feiern. Der Vatertag, aber mindestens genauso sehr der Muttertag, sind so bedeutungsvoll, dass sie nicht wegzudenken sind!Sie reihen sich in einen Reigen besonderer Tage ein, die das Familienleben prägen und liegen als weltliche Feiertage genau inmitten der höchsten kirchlichen Feste von Palmsonntag bis Pfingsten. In dieser Zeit geht es um den Kern unseres Glaubens, um Leiden, Tod und Auferstehung Jesu, ausgefaltet in den besonderen Gottesdiensten vom Palmsonntag, mit der mit Palmprozession und Hosanna dem Sohne Davids!, über das letzte Abendmahl am Gründonnerstag, in dem die Eucharistiefeier wurzelt, über Jesu Tod am Karfreitag in der tiefsten Dunkelheit menschlichen Lebens und die ungewisse Ruhe des Karsamstags, ohne die es die Freude über die Auferstehung Jesu nicht geben könnte. Wir hören von diversen Begegnungen zwischen Jesus und seinen Jüngern, die sie auf Leben und Verkündigung in einer Zeit ohne ihn vorbereiten, wohl wissend, dass sie niemals allein sein werden, da ihnen der Heilige Geist als Beistand versprochen ist. Es sind Tage von Trauer bis ausgelassener Fröhlichkeit, von Grausamkeit bis tiefer Menschlichkeit, in denen sich eine wichtige Botschaft herauskristallisiert: Gott handelt in Jesus Leiden, Tod und Auferstehung aus Liebe zu uns Menschen. Jesus ging durch die schwerste Zeit seines Lebens, damit uns nichts mehr von Gottes Liebe trennen kann. - Ja, noch nicht mal der Tod. Gott ist der, der wie ein liebender Vater, wie eine liebevolle Mutter für uns Menschen sorgt. Bedingungslos. Egal, was das Leben mit sich bringt. Egal, ob man eine intensive Beziehung zu ihm pflegt oder man es gerade nicht so mit dem Glauben hat, man auf Abstand geht und vieles nicht versteht. Sein Ja zu jedem Menschen steht. Stärker als in den Kar- und Ostertagen kann sich Gottes elterliche Sorge und unendliche Liebe zu jeden Menschen nicht zeigen. Sie gibt Halt und innere Freiheit zugleich für das Leben. Sie ermutigt, auf eigenen Füßen zu stehen, das Leben in die Hand zu nehmen und doch zu wissen, dass da jemand ist, der mich hält und trägt. Von daher: Gar nicht so unpassend, dass in dieser wichtigen Zeit des Kirchenjahres auch der Mutter- und Vatertag ihren Platz haben.
Ich wünsche euch und Ihnen allen eine gesegnete Zeit von den Kartagen bis Christi Himmelfahrt, allen Müttern einen schönen Muttertag, allen Vätern einen fröhlichen Christi Himmelfahrts- bzw. Vatertag und überhaupt allen viele schöne Momente mit und in der Familie während der kirchlichen und nicht kirchlichen Feiertage der nächsten Zeit!

Agnes Donhauser

Pastoralreferentin im Pastoralen Raum Haßberge West mit Dienstsitz in Hofheim

Bild: Ute Quaing, In: Pfarrbriefservice.de

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