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Liebe Leserinnen und liebe Leser!

beim Autofahren hilft der Blick in den Rückspiegel das, was hinter einem liegt, aus einer anderen Perspektive zu sehen. Eben war es noch Gegenwart, jetzt ist es schon Vergangenheit. Im Spiegelbild sieht die Welt anders aus. Eine andere Seite kann zum Vorschein kommen. Wir dürfen zurückschauen und gleichzeitig überlegen, was wir hinter uns lassen dürfen oder müssen?

Ärger über verpasste Chancen, alle Mühe in ausweglosen Situationen, alle Sorge um Menschen, die gegangen sind, alle Freude über Glück und Erfolg, alle Sehnsucht nach unbeschwertem Leben …?  Wenn ich etwas hinter mir lassen kann, hat es mich bereichert und weitergebracht oder ausgebremst und behindert.

Jetzt stehe ich im Hier und Jetzt.  Ich kann loslassen, um neu anfangen zu können. Ich kann weglassen, was mich oder andere kaputt macht. Ich kann hinter mir lassen, was so schrecklich war. Ich kann anpacken, was ich ändern will. Ich kann es lassen, andere und mich zu überfordern. Hinter mir lassen - das geht gar nicht so einfach. Gewohntes ändern, lieb gewordenes hinterfragen, Rituale überdenken, neue Wege suchen, Vertrauen lernen, Hoffnung leben, Liebe zeigen, hören und zuhören, Stille aushalten und Frieden weitergeben, …, das ist Aufgabe.

Hinter sich lassen - im Leben Jesu erfahren wir das an vielen Stellen. Er ermuntert die Menschen dazu. Maßstab ist und bleibt die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Dieser Liebe gilt es Tür und Tor zu öffnen und alles hinter sich zu lassen, was daran hindert. Das „alte“ Leben darf hinter einem bleiben, um Neues zu ermöglichen, Totes darf wieder lebendig werden, Abgestorbenes aber auch abgelegt werden.

Hinter sich lassen - ganz vielfältig. Wir sind dabei nicht allein. „Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch. (Joh 14,18) 

Hinter sich lassen, und weitergehen - im Segen Gottes - wünscht Bernd Wagenhäuser

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