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Liebe Leserinnen und Leser,

mit den bunten Blätter des Herbstes wird uns die Vergänglichkeit des Lebens vor Augen geführt. Das bunte Herbstlaub will anscheinend mit allen Farben noch einmal den Frühling und den Sommer gegen allen Nebel und das Grau des Novembers aufleuchten lassen.

Die Farben lassen uns auf die viele bunten Erlebnisse vergangener Tage zurück-schauen.

Da strahlt das Gelb der Sonne für Momente voller Freude und Wärme, da schimmert noch etwas Hellgrünes für alle hoffnungsvolle Ereignisse, da erzählt das Braun vom Boden, vom Wachsen und Gedeihen, das Ocker von Sand im Urlaub und das Rot von der Liebe und dem Glück.

Mit jeder Farbe scheint das Vergehen durch, und auch das was bleibt.

Es bleibt die Kraft und Energie, die wir aus der Vergangenheit ziehen können. Wir haben manches gelernt, das uns Wege in die Zukunft weist.

Es bleiben all die Erfahrungen, die wir aus Erfolgen und Niederlagen gezogen haben. Alles vergeht und vieles bleibt. Nichts ist so wie noch zuvor. Alles hat seine Zeit. Im Vergangenen steckt schon die Zukunft. In allem Vergehen bleibt die Sehnsucht nach Leben. Manches muss sterben und untergehen, damit auch wieder Neues entstehen kann. Wenn wir uns tagaus und tagein verausgaben würden und nichts vergehen könnte, wären wir bald ausgebrannt. Wie aus den Blättern einmal Humus wird, kann aus dem, was in unserem Leben vergeht, die Kraft wach-sen, Neues anzupacken. Altes macht Platz für neue Ideen.

Es bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe. Das größte ist die Liebe. Sie prägt alles, was vergeht und auch das, was bleibt. Sie prägt den Kreislauf des Lebens. Sie lässt aus der Ruhe schöpfen und aus dem Nachdenken wichtige Entschei-dungen treffen. Durch den Nebel von Problemen und Sorgen hindurch dürfen wir das Licht entdecken, das uns in Jesus geschenkt ist. Gott hat in ihm unser Menschsein durchlebt - das Werden wie das Vergehen. Er begleitet unsere Tage - die grauen genauso wie die bunten. Bei ihm sind wir geborgen, wenn wir den Puls des Lebens spüren und auch in der Ruhe und Stille. Er bleibt auf immer und ewig!

Bernd Wagenhäuser

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